Keith Henry Stockman Campbell (23. Mai 1954 – 5. Oktober 2012) war ein britischer Zellbiologe, der vor allem durch seine Mitarbeit bei der Klonung des Schafes Dolly berühmt wurde.
Nach seiner Kindheit in Birmingham machte Campbell zunächst eine Ausbildung zum Medizintechniker mit Schwerpunkt Mikrobiologie. Darauf schloss er allerdings ein Studium der Mikrobiologie am Queen Elizabeth College der Universität London an.
Als Keith Campbell 1983 das Marie Curie Stipendium erhielt, promovierte er an der University of Sussex im Bereich der Zellbiologie.
Nach Vollendung seiner Dissertation zur Zellzykluskontrolle hatte Keith Campbell zuerst unterschiedliche Postdoc-Stellen, bis er 1991 an das Roslin-Institut wechselte, wo er anfing, im Team des britischen Embryologen Ian Wilmut zu forschen.
Gemeinsam haben Campbell und Wilmut versucht, Säuger-Embryos durch Zellkerntransfer zu erzeugen. Schließlich gelang es Campbell zusammen mit dem Wissenschaftler Bill Ritchie 1995, aus ausdifferenzierten Zellen die beiden Lämmer Megan und Morag zu klonen, was bereits als entscheidender Schritt für die Zellbiologie betrachtet wurde. Als im nachfolgenden Jahr das ausgewachsene Schaf Dolly durch ein Team um Ian Wilmut und Keith Campbell ebenfalls mittels des Klonen gezeugt wurde, rückten beide in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.
1997 fing Campbell an, mit der embryologischen Abteilung der Firma PPL Therapeutics zu arbeiten. Dort konnte er seine zellbiologische Forschungsarbeit fortsetzen und zusammen mit Bill Ritchie 1998 ein weiteres Schaf klonen. So wurde auch der Grundbaustein für das spätere Klonen mehrerer Ferkel durch das PPL-Team gelegt.
Zu diesem Zeitpunkt war Campbell bereits seit einem Jahr als Professor für tierische Entwicklungsbiologie an der Universität Nottingham angestellt, wo er bis zu seinem Tod forschte. Unter anderem beschäftigte er sich mit dem Einsatz somatischer Zellkerntransfers bei der Stammzelltherapie und der Erforschung menschlicher Erkrankungen.
Darüber hinaus war Campbell Mitherausgeber mehrerer Fachzeitschriften wie „Cell Reprogramming“ und „Journal of Reproduction and Development“.
2008 erhielt Keith Campbell für seine Erkenntnisse in der Zellbiologie den Shaw Prize in Lebenswissenschaften und Medizin.
Mehr Informationen im Nachruf des „Guardian“: http://www.guardian.co.uk/science/2012/oct/16/keith-campbell